Holzarten für Thermoholz

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    Nicht jede Holzart eignet sich für die thermische Behandlung. Hier werden Ihnen Holzarten vorgestellt mit denen in den vergangenen 20 Jahren gute oder weniger gute Erfahrungen gemacht worden sind für den Einsatz als Terrassendiele bzw. Unterkonstruktion für den Terrassenbau. Voraussetzung für ein einwandfreies Funktionieren sind immer Hersteller die das Verfahren der thermischen Modifizierung beherrschen, und über die Steuerung von Spitzentemperatur, Verweildauer und Rückbefeuchtung die wünschenswerten Eigenschaften von Thermoholz herbeiführen können.


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    Thermoholz Esche

    Die thermisch modifizierte Esche hat sich als DIE Tropenholzalternative bewährt. Weitgehend splitterfrei, äußerst dauerhaft bis zu 25 Jahre, und bis auf regelmäßiges jährliches Reinigen wartungsfrei, hat die heimische Esche im Terrassenbau ein neues Anwendungsgebiet gefunden. Sie wird als Ersatz zu den tropischen Harthölzern Ipe, Teak, Bangkirai, Cumaru oder Garapa gesehen.


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    Thermoholz Kiefer

    Die thermisch modifizierte Kiefer ist ebenso wie die Esche ein eher langfaseriges Holz. Die Kiefer war bereits zu den Anfängen der thermischen Modifizierung eine häufig eingesetzte Holzart, und hat sich als Alternative im Weichholzbereich mit hervorragender Dauerhaftigkeitsklasse 2 (ca. 20 Jahre) bewährt. Niedrige Oberflächentemperatur, Masshaltigkeit und Harzfreiheit zeichnen die thermisch behandelte Kiefer aus. Diese Eigenschaften platzieren sie weit vor anderen Weichholzalternativen wie Douglasie oder Lärche.


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    Thermoholz Fichte

    Die thermisch modifizierte Fichte ist als Terrassendiele ebenso lange im Einsatz wie die Kiefer. Allerdings muss hier beachtet werden dass die Baumaußenseite der Diele (Jahrringe zeigen also nach unten) oben verlegt wird. Dies muss produktionsseitig bereits berücksichtigt werden indem diese sogenannte linke Dielenseite als Sichtseite definiert wird. Als Unterkonstruktion ist die Thermo-Fichte mit einer Dauerhaftigkeit von 20 – 25 Jahren gut einsetzbar, man sollte allerdings wie bei allen Unterkonstruktionshölzern darauf achten, Staunässe durch gute Unterlüftung und Entkoppelung der Materialien voneinander zu vermeiden.


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    Thermoholz Hickory

    Hickory ist eine nordamerikanische Walnussart, und die härteste Holzart auf der nördlichen Hemisphäre. Die biologische Dauerhaftigkeit von thermisch behandelter Hickory beläuft sich auf 25-30 Jahre. Hickory neigt deutlich mehr als Esche, Fichte oder Kiefer zum Aufquellen bei feuchten Bedingungen. Dies muss konstruktiv durch bessere Hinterlüftung und größere Fugenabstände berücksichtigt werden.


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    Thermoholz Eiche

    Das Kernholz der Eiche ist auch ohne thermische Behandlung sehr dauerhaft und wird mit einer Lebensdauer von ca. 20-25 Jahren angesetzt. Die thermische Behandlung ist unserer Meinung nach bei der Eiche wenig sinnvoll. Eiche neigt zu starkem Verzug und ist daher im Prozess der thermischen Behandlung mit hoher Ausschussquote behaftet. Versuche, die unbehandelte Eiche als Terrassenbelag in die breite Anwendung als Tropenholzalternative zu bringen, sind wegen der nervösen  Charakteristik des Holzes und der Probleme mit den gerbsäurehaltigen Extraktstoffen der Eiche bislang nicht gelungen. Die thermische Behandlung kann diese Probleme minimieren, allerdings wird eine sauber ausgehobelte astfreie Eiche in thermisch modifizierter Form sehr teuer. Hier bietet die Esche ein deutlich besseres Preis-Leistungsverhältnis.


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    Thermoholz Buche

    Die Buche galt um die Jahrtausendwende als ideales Material für die thermische Behandlung. Hohe Verfügbarkeit und relativ günstiger Preis sollten in Kombination mit der thermischen Behandlung ein Produkt schaffen, das tropische Harthölzer überflüssig macht. Leider haben sich die Hoffnungen in diese Holzart nicht erfüllt. Der Festigkeitsverlust durch die thermische Behandlung wirkt sich bei der Buche sehr stark aus. Zudem erfolgt im Laufe weniger Jahre nach Installation eine starke Erosion und teilweise auch ein Befall durch Holz zerstörende Pilze. Dies ist der Tatsache geschuldet dass die Buche auch nach der thermischen Behandlung noch zu viel Wasser aufnehmen kann und in ein Feuchtigkeitsniveau rutscht, das für Holz zerstörende Pilze vorteilhaft ist.


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    Thermoholz Pappel

    Die Pappel  hat ebenso wie die Buche den Ruf ein günstiger und gut verfügbarer Rohstoff zu sein. Langzeiterfahrungen mit der Pappel in der thermischen Behandlung zeigen, dass anspruchsvolle Anwendungen zu vorzeitigem Versagen des Materials führen. Pappel erlangt erst bei Behandlungstemperatur jenseits der 220 °C eine Dauerhaftigkeitsklasse 2, läuft allerdings Gefahr dadurch stark zu verspröden und an Festigkeit zu verlieren.