Eigenschaften von Thermoholz

thermoholz herstellungThermoholz erfährt im Wesentlichen 4 Veränderungen. Jede betrifft einen Bestandteil der 4 Holzbestandteile Lignin, Extraktstoffe, Zellulose, sowie Hemizellulose.

  • 1. Karamellisierung des Lignins

    Dies zeigt sich offensichtlich durch die Farbänderung. Nach der Thermobehandlung ist Holz deutlich dunkler, je höher die Spitzentemperatur, desto dunkler wird die Farbe. Im Aussenbereich vergraut Thermoholz genauso wie jedes andere Holz. Im Innenbereich bleicht es bei starker UV-Belastung genauso aus wie andere dunkle Hölzer (z.B. Wenge). Auf die Eigenschaften als Terrassenbelag hat die Farbänderung keinen Einfluss.

  • 2. Austrieb von Extraktstoffen

    Jede Holzart beinhaltet eine unterschiedliche Menge an Extraktstoffen die sich grob als Harze/Säuren und Fette zusammenfassen lassen. Diese Stoffe werden bei hohen Temperaturen flüchtig und treten weitgehend aus dem Holz aus. Thermoholz ist also grundsätzlich harzfrei. Extraktstoffe beinhalten OH-Gruppen an welche sich Wasser (H2O) bindet. Je weniger dieser Stoffe im Holz verbleiben desto weniger Wasser kann das Holz aufnehmen. Die Ausgleichsfeuchte reduziert sich, was die Dauerhaftigkeit und die Dimensionsstabilität erhöhen. Die Dichte reduziert sich, was bei terrassendielen den positiven Effekt hat, auch an heissen Tagen noch barfuss betreten werden zu können. Dies ist bei schweren Tropenhölzern, Steinbelägen und WPC-Dielen nicht möglich.

  • 3. Kristallisierung der Zellulose

    Bei kurzfaserigen Holzarten wie z.B. der Buche schlägt dieser Aspekt besonders negativ durch. Kristallisierung der Zellulose bedeutet nichts anderes als Festigkeitsverlust. Hier ist auch das Know-How des Herstellers von entscheidender Bedeutung, der durch sinnvolle Steuerung von Spitzentemperatur, Feuchtigkeitsniveau in der Kammer, sowie Rückbefeuchtungszyklen eine zu starke Versprödung des Holzes verhindern muss.

  • 4. Umbau der Hemizellulose

    Der Umbau dr Hemizellulose trägt zur Erhöhung der Dauerhaftigkeit von thermisch behandelten Hölzern bei. Es bilden sich Carbonsäuren und Furfurale aus der Hemizellulose, welche biozid auf Holz zerstörende Pilze wirken. Besonders ausgeprägt ist dieser Umbau bei Harthölzern wie z. B. der Esche. Ddaurch erklärt sich auch die etwas bessere Dauerhaftigkeit thermisch modifizierter Esche gegenüber thermisch modifizierter Kiefer.